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Diplomarbeit 2004 (DA04): Arbeits-Archiv
 
DA Rae 04/1 - Human- FMEA
Studierende: Hanspeter Helbling, helblhan
  Thomas Weinbeck, weinbtho

Betreuer: Ulrich Raess, ruch

Um den menschlichen Faktor in der FMEA berucksichtigen zu konnen, muss vorausgehend das menschliche Handeln und die Wechselwirkungen der einzelnen Einflusse auf das menschliche Leistungspotential betrachtet werden. Aufgrund dieser Informationen konnen menschliche Handlungsfehler als Ursachen fur einen Produktfehler identifiziert, bewertet und dem Fehler somit eine Prioritat zugeordnet werden. Auf der individuellen Ebene des Menschen kann nicht mehr klar von einer Ursache-Wirkungsfunktion gesprochen werden, vielmehr ist ein Netzwerk von verschiedenen Einflussfaktoren fur das menschliche Leistungspotential verantwortlich. Im Unternehmen wird dieses Potential in Leistungsmerkmale umgesetzt, welche Auswirkungen auf mogliche Handlungsfehler haben. Das Unternehmen muss die Grenze zur Privatsphare der Mitarbeitenden akzeptieren, es kann versuchen, sie zu motivieren oder auf Missstande aufmerksam zu machen; ein Ubergriff in die Privatsphare oder Schuldzuweisungen sind jedoch untersagt. Vielmehr sollte es sich auf die unternehmensspezifischen Faktoren konzentrieren und versuchen, eine moglichst angenehme, durch Sicherheitsbarrieren und Kontrollinstanzen fehlerverhindernde und leistungsfordernde Umgebung zu schaffen. Eine konstruktive Fehlerkultur im Unternehmen und gegenseitiges Vertrauen sind weitere Schlusselfaktoren dieser Ebene.

Die Human-FMEA kann sowohl reaktiv, zur Identifizierung und Korrektur bereits vorgekommenen Fehlern, als auch proaktiv, zur Betrachtung von moglichen Fehlern, eingesetzt werden. Der proaktive Einsatz ermoglicht eine fruhe Analyse des menschlichen Faktors mit dem Vorteil, dass bereits vor dem Begehen eines Fehlers dieser vielleicht verhindert werden kann. Die Ergreifung adaquater Massnahmen kann somit ebenfalls in dieser Phase erfolgen. Massnahmen, die das Personal betreffen, sind naturlich stark von den ausfuhrenden Mitarbeitern abhangig und konnen durch praventive Interviews, Schulungen oder Prufungen eruiert oder reaktiv ergriffen werden.

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