IPv6 ist schon seit einiger Zeit einsatzbereit, wird aber bisher nur selten angewendet. In dieser Diplomarbeit werden in einem ersten Teil die Grundlagen des Protokolls erarbeitet und die Unterstutzung durch verschiedene Betriebssysteme getestet. Im Fokus standen dabei Windows und Linux.

Die ersten Versuche werden mit einem manuellen Einstellen der IP-Adresse gemacht. Zum Abschluss des ersten Teils wurde mit Hilfe eines Domino LAN Analyzers auch noch die automatische Adressvergabe beobachtet und analysiert.

Nachdem im ersten Teil die grundsatzlichen Features von IPv6 angeschaut wurden, wurde im zweiten Teil die praktische Seite untersucht. Zunachst wurden die fur den praktischen Einsatz sinnvollen IPv6-Implementierungen der gangigsten Interior Gateway Protokolle (IGP) RIPng, IS-IS und OSPFv3 getestet. Dies erfolgte mit dem IPv6-fahigen Router Cisco 2611XM und einem Linux-PC, der mit der Routing-Software Zebra das Gegenstuck des Cisco bildet.

Die fur die reibungslose Migration von IPv4 zu IPv6 wichtigen Techniken Tunneling, NAT Protocol Translation (NAT-PT) und Transport Relay Translator (TRT) wurden implementiert und ausgiebig gepruft, wobei nur die ersten beiden Verfahren durch den Cisco-Router unterstutzt werden. Daher wurde TRT mit dem Linux-Router getestet. Das Tunneling erfolgte uber das im Labor zur Verfugung stehende Netz aus Cisco-Routern, bei dem es sich um ein reines IPv4-Netz handelt.

Ein weiterer Abschnitt befasst sich mit Access Control Lists (ACL) auf Cisco-Routern, die in einem Netzwerk die Sicherheit erhohen und die Firewall etwas entlasten. Hier wurde das Blocken von Ports und Subnetzen getestet.

Zum Schluss wurde noch die Konnektivitat an den 6Bone, das IPv6-Internet, getestet. Dazu wurde ein Tunnelbroker ausgesucht und via 6over4-Tunnel uber das IPv4-Internet die Verbindung hergestellt.